Designer

Algen

Algen gehören zu den anpassungsfähigsten Lebewesen auf unserer Erde. Sie können im Meer und im Süßwasser vorkommen. Auch an anderen besonderen Lebensräumen kann man Algen finden:

in Quellen, auch in heißen Schwefelquellen, hier gibt es Algen, die sowohl unterschiedliche Temperaturen als auch hohe Schwefelkonzentrationen aushalten können. Es wird daher angenommen, dass heiße Quellen die Orte der Entstehung von Leben auf der Erde darstellen.

im Boden, Bodenalgen leben außerhalb des Wassers,

an Baumstämmen, Luftalgen (Aerophyten) leben an Baumstämmen oder Felsen oft in Lebensgemeinschaft mit Flechten (Lichen) und können diese bunt färben,

auf abtauenden Schneefeldern (Eis), Schneealgen kommen in den Bergen aber auch in den Polarregionen vor. Sie können bei massenhafter Vermehrung sogenannte Algenblüten bilden und je nach Farbstoff die Oberfläche des Schneefeldes in Grün, Gelb oder Rot einfärben. Bei roten Algenblüten auf Schneefeldern spricht man von Blutschnee. Die roten Algen beinhalten den Farbstoff Astaxanthin, der zur Klasse der Carotinoide zählt. Das sind die Farbstoffe, das ist die Gruppe der Farbstoffe, die auch für die Farbe der Karotte verantwortlich sind.

in Lacken, auch in kleinsten Wasseransammlungen können Algen leben.

an Hausfassaden, wenn die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur für Algen passen, dann findet man sie auch als Aufwuchs auf Fassaden

in der Wüste, auch in heißen Lebensräumen können Algen gezüchtet werden und dienen dort wegen der guten Wachstumsbedingungen durch die starke Sonneneinstrahlung und Temperatur sowie hohen Salzanteil als Rohstoff für die Biospritproduktion.

im Fell von Tieren, Faultiere nutzen die in ihrem Fell wachsenden Grünalgen als Zusatznahrung

Mikro- und Makroalgen

Algen können in winzig kleinen Formen auftreten, man nennt sie dann Mikroalgen, weil man sie nur unter dem Mikroskop genau bestimmen und beobachten kann. Sie leben im Süßwasser und im Meer. Sie können als einzige Zellen im pflanzlichen Plankton schweben oder mit Fortsätzen aktiv schwimmen. Manchmal hängen sie sich auch zu Ketten zusammen. Makroalgen hingegen kommen vor allem im Meer vor und können bis zu 60m lange  Formen ausbilden. Insgesamt, schätzen Wissenschafter, dass es ca. 400.000 Algenarten auf der Erde gibt.

 

Mit Algen gegen Hautkrebs und multiresistente Krankenhauskeime

Artikel auf mdr

Algen – kennen wir vom Strand und neuerdings auch in der Küche. Aber das Potential der Meerespflanzen ist noch viel größer. Dass Algen auch medizinisch spannend sind, zeigt eine aktuelle Studie aus Kiel.

Mehr…

Algen gehen mit Salmanderart Lebensgemeinschaft ein

In einer neuen wissenschaftlichen Publikation wird über die Symbiose (also Zusammenleben von Organismen zu beiderseitigem Vorteil) von Algen, die in Eiern des Flecken-Querzahnmolches leben, einer Salamanderart, die in Kanada und den USA vorkommt, berichtet. Die Forscher nehmen an, dass die Algen durch die Nutzung des entstehenden CO2 (Kohlendioxid) den Eiern des Salamanders einen Vorteil verschaffen was sich für beide Organismenarten positiv auswirkt.

Ein Foto der Eier mit eingelagerten Algen ist in der englischsprachigen Pressemeldung zu sehen: https://www.bigelow.org/news/articles/2020-08-05.html

Die Originalpublikation ist in der Fachzeitschrift Frontiers in Microbiology zu finden:

Burns JA, Kerney R and Duhamel S (2020) Heterotrophic Carbon Fixation in a Salamander-Alga Symbiosis. Front. Microbiol. 11:1815.

Planet Wissen berichtet über die vielfältige Nutzbarkeit von Algen

In Asien sind sie vom Speisezettel nicht wegzudenken, für Aquarianer sind sie eine Plage, für Badende oft eklig oder sogar unheimlich, und für unser Klima sind sie einfach unverzichtbar! Algen machen das Wasser grün und die Fische satt. Viele können wir mit bloßem Auge gar nicht erkennen – andere bringen es als riesiger Tang auf eine Größe von über 40 Metern. Die Welt der Algen ist vielfältig und steckt voller Überraschungen.

https://www.planet-wissen.de/natur/pflanzen/algen/index.html

Spannendes Video zum Thema Klimaschutz drehen und gewinnen! – Frist leider abgelaufen!

SchülerInnen ab der 5. Schulstufe können noch bis 13.11.2020 an „Klima wenden — mit Naturwissenschaft und Technik das Klima schützen“ teilnehmen. Beim Videowettbewerb von ScienceClip.at und AIT Austrian Institute of Technology werden die besten Videos rund um den Klimaschutz gesucht. Die Teilnahme ist alleine, in der Gruppe oder als ganze Klasse möglich. Zu gewinnen gibt es Spiegelreflexkameras, Smartphone-Gimbals und Geld für die Klassenkassa. Mehr Details auf www.scienceclip.at.

Toller englischsprachiger Algen podcast mit interessanten Themen – Algae Talk

Unter dem Titel AlgaeTalk informieren die beiden Algenspezialisten Jack und Ivan in ihrem podcast interessierte Hörerinnen und Hörer regelmäßig über spannende Algenthemen. Beide arbeiten in der Algenindustrie und beschäftigen sich leidenschaftlich mit Algen. Dabei besprechen Sie in ihren Talks, auch manchmal mit Gästen, Themen wie zum Beispiel:

# Introduction to Algae Talk

# Algae in Design

# Algae, Chemicals and Medicine

# Talking Commercial Algae (with Hagai Stadler) – Foodindustry

# Talking Biofuels (with Maxwell Ware)

# Harmful Algal Blooms, the dark side of algae

# Algae as the Food for Future

# Algae in Beer Brewing

Zugleich ein gutes Englischtraining mit vielen interessanten Aspekten zu Algen. Viel Vergnügen!

D-A-CH Algen Summit erstmals online und in Präsenz

Das D-A-CH Netzwerk Algen ist eine Kooperation des österreichischen „Netzwerks Algen“, der DECHEMA-Fachgruppe „Algenbiotechnologie“ aus Deutschland sowie von scienceindustries (Wirtschaftsverband Chemie Pharma LifeSciences) aus der Schweiz. Dieses Netzwerk veranstaltet vom 11. – 12. Oktober 2021 das D-A-CH Algen Summit.
Diesmal wird dieses Event als Hybrid-Veranstaltung organisiert, d.h. die Teilnahme an spannenden Themen zur Algenbiotechnologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist vor Ort in Wien und online möglich!

Es erwarten Sie Vorträge zu aktuellen Entwicklungen aus Industrie und Forschung, eine Posterausstellung, ein „Marktplatz“ mit Infoständen von Unternehmen, ein Abendempfang sowie Exkursionen zu Algenforschungs- und -produktionsstandorten.

Antibiotika aus Algen

Pharmazie, Kosmetik, Ernährung, Landwirtschaft: in vielen Bereichen wird derzeit nach Alternativen zu chemischen Anwendungen gesucht. Vielversprechend erscheinen dabei die Fähigkeiten von Algen. Ob sich diese uralten Organismen auch als Quelle für neue Antibiotika eignen, erforschen jetzt verstärkt Wissenschaftler von Hochschule Anhalt und Fraunhofer gemeinsam: im neuen Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika in Köthen.

Neue Algen braucht der Markt: Forschungsteam macht die Mikroalge Tetradesmus wisconsinensis nutzbar

Trotz ihrer Potenziale werden aktuell nur wenige der geschätzten 500.000 Algenarten auf der Erde industriell genutzt. Ein Forschungsteam der Hochschule Anhalt und der Salata AG hat jetzt eine für den Markt noch unbekannte Mikroalge erschlossen: Tetradesmus wisconsinensis. Ihre Fähigkeit das Carotinoid Canthaxanthin in hohen Ausbeuten zu synthetisieren, soll vor allem der Entwicklung neuer Cosmeceuticals dienen.

Algen zeigen Potenzial für die nachhaltige Produktion von biokatalytischem Brennstoff

Biobrennstoff könnte zwar ein aussichtsreicher Brennstoff der Zukunft sein, allerdings verwenden die aktuellen technischen Verfahren vor allem Nutzpflanzen. Dies resultiert in intensiven landwirtschaftlichen Verfahren, welche die Biodiversität verringern. Mit der Menge an Pflanzen, die für die Produktion von 120 Litern Bioethanol erforderlich ist, könnte andernfalls ein Mensch ein Jahr lang ernährt werden. Das EU-unterstützte Projekt Photofuel entwickelte eine Alternative: Biokatalysatoren auf der Basis gentechnisch veränderter Algen. Das Team züchtete die Algen in Salzwasser in geschlossenen Photobioreaktoren, in denen CO2, Sonnenlicht und Wasser in Brennstoffmoleküle umgewandelt wurden. Diese Moleküle wurden von den Algenzellen ausgeschieden und dann von der Wasseroberfläche abgeschöpft, um für den Antrieb von Fahrzeugen genutzt zu werden. Mehr…

Was hat die Forschung am menschlichen Auge mit einzelligen Algen zu tun? – VIDEO

Deniz Dalkara hat den vollen Durchblick, was das menschliche Auge betrifft. Die Forscherin und Expertin für okulare Gentherapie beschäftigt sich vor allem mit der Netzhaut unseres Auges. Dabei ist ihr eine einzellige Alge behilflich. Wie, erklärt diese Folge von Verknüpft.

5 verblüffende Einsatzmöglichkeiten für Algen

Algen können viel mehr als im Teich rumdümpeln: Sie entpuppen sich weltweit als perfektes Basismaterial für umweltfreundliche Hightech-Anwendungen. Das sind 5 der verblüffendsten.

Sonnencreme als Algenkiller

Was den einen schützt schadet dem anderen. Im Fall von Sonnencreme haben Forscher:innen der Stanford Universität herausgefunden, dass der Bestandteil Oxybenzon in Sonnencremes zwar die menschliche Haut gegen schützt, weil sie UV Licht absorbiert, für Korallen kehrt sich diese Wirkung aber um. Hier wird Oxybenzol durch Sonneneinwirkung in ein giftiges Phototoxin umgewandelt, das die Korallen abtötet.Dabei werden bereits geschwächte Korallenriffe besonders beeinträchtigt, die gefürchtete Korallenbleiche ist die Folge. Hier kommt es durch negative Einflüsse zum Abstoßen von Algen aus den Korallenstöcken und damit zum Verlust der Symbiose zwischen den Organismen. Das ist ein alarmierendes Anzeichen für nicht mehr intakte Korallenriffe. Wünschenswert wären Alternativen zu den schädlichen Bestandteilen von Sonnencremes. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

„Fluch der Karibik“: Massenproduktion von Braunalgen durch hohe Wassertemperaturen  – Chancen und Lösungen

Algenmassenproduktion kann für die Umwelt fatal werden. Das ist im Sommer 2022 so passiert. Der „Fluch der Karibik“ traf karibische Strände von Puerto Rico bis Barbados, an denen tonnenweise Braunalgen der Gattung Sargassum anlandeten und dort verrotteten. Beim Abbau des organischen Materials wurde übelriechender Schwefelwasserstoff produziert. Die Strände waren nicht nur für Touristen nicht attraktiv, auch die in den Regionen lebende Tierwelt wurde beeinträchtigt, oder erstickte unter dem Algenteppich. Dabei wäre eine Nutzung der Unmengen von Biomasse zur Düngung oder als Biogas möglich, das ist aber von der Finanzierung abhängig und hier fehlt es bei den meist armen Inselstaaten.

Mehr zum Thema

Algen und Kunst

Bereits im 19. Jahrhundert publizierte die englische Botanikerin und Illustratorin Anna Atkins eine umfangreiche, fotografische Sammlung sogenannter Algen-Cyanotypien in ihrem Werk mit dem Titel Photographs of British Algae: Cyanotype Impressions, mit dem sie als eine der ersten Fotografinnen in die Geschichte einging. Ausgewählte Fotos von Anna Atkins

ALGA: Tue Greenfort entführt in die Welt der Algen

Seit Milliarden Jahren besiedeln Algen die Erde. Sie gehören wohl zu den ersten Organismen, dank deren Sauerstoffproduktion weiteres Leben entstehen konnte. Ihre vielfältigen Eigenschaften sind zukunftsträchtig, ihre Erscheinungsformen mannigfaltig und dennoch dringen sie kaum in unser Bewusstsein. Tue Greenfort widmet den Algen in der ERES-Stiftung in München eine inspirierende Schau.

Mehr dazu